Die Stammzellapherese bei Kindern und Jugendlichen
Die Bedeutung der Stammzellapherese
Viele krebskranke Kinder, die heute trotz weit fortgeschrittener Krankheit geheilt werden, überleben nur dank einer Hochdosistherapie mit anschliessender Reinfusion von blutbildenden Stammzellen. Blutstammzellen sind eigentlich die Mutterzellen für die Blutbildung. Sie haben im Gegensatz zu normalen Blutzellen die Fähigkeit, sich unzählige Male oder gar unendlich oft zu teilen und in verschiedene Blut-Zelltypen (rote und weisse Blutkörperchen oder Blutplättchen) auszureifen. Üblicherweise findet man die Blutstammzellen nur im Knochenmark. Nur wenn die Blutbildung stark stimuliert wird, erscheinen sie in grösserer Zahl auch im Blut und können dort „gesammelt“ werden. Dieses Vorgehen wird als Stammzellapherese bezeichnet.
Das Stammzellprogramm im Inselspital
Die Sammlung von Stammzellen und die Durchführung der Hochdosistherapie mit anschliessender Rückgabe der Stammzellen, sind am Inselspital und damit auch in der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie-Onkologie seit 1991 im Rahmen eines schweizweit in dieser Form einzigartigen sogenannten Stammzellprogramms organisiert.
Analyse der Daten zur Stammzellsammlung
In einer Studie haben wir rückblickend die Daten zur Stammzellsammlung im Kindes- und Jugendalter zusammen gestellt, die über diesen langen Zeitraum verfügbar sind. Diese Analyse wurde in der renommierten Zeitschrift «Bone Marrow Transplantation» veröffentlicht und hilft somit nicht nur unseren Patienten die Abläufe bei der Stammzellsammlung zu verbessern und zu standardisieren, sondern ist nun auch allen anderen Kliniken die diese Behandlung anwenden zugänglich.
Bone Marrow Transplant 2019 Jun;54(6):885-893.